Froschbachtal schwimmt weiter auf der Erfolgswelle – anpfiff.info

Mario Möschwitzer (anpfiff.info Redakteur) / vom 09.04.2017
In einem unterhaltsamen Derby vor stattlicher Zuschauerkulisse siegte der SV Froschbachtal 2 gegen den TSV Bad Steben mit 3:1. Während die Heimelf in den entscheidenden Momenten die Nerven versagten, entschied ein Doppelschlag von Degel kurz vor der Halbzeit die Partie zu Gunsten der Kreisligareserve.

Jörg Weber (orange) zieht ab, scheitert jedoch an TW Heger.

Wenn der TSV Bad Steben den SV Froschbachtal 2 empfängt ist nicht nur Derbyzeit, sondern auch Anpfiff-Topspiel-Zeit. Zumal es für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Abstiegskampf geht. Während der Aufsteiger aus Bad Steben schlecht in die Saison startete, doch aufgrund des Umstandes, dass lediglich eine Mannschaft aus der Kreisklasse absteigt, mittlerweile schon sieben Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz hat, war es bei der Frösche-Reserve eine Zeit lang zappenduster. Doch nach einem Bombenstart aus der Winterpause mit 10 Punkten aus vier Spielen (u.a. mit Siegen gegen die beiden Tabellenführer SG FC Ort/TV Oberweißenbach und TSV Enchenreuth) konnte man am vergangenen Spieltag erstmals den Abstiegsplatz verlassen. Aufgrund dieses Trends konnten die Mannen von Holger Hallbauer auch heute als leicht favorisiert ins Derby gehen.
Lange Bälle von Bernd Wunderlich waren beim SV Froschbachtal 2 in der Anfangsphase das Standardmittel.

Degel dreht die Partie

Ein Blick auf den Spielberichtsbogen vor dem Spiel untermauerte die Favoritenrolle des SV Froschbachtal 2. Mit Miksche, Wunderlich, Schödel, Degel, J. Weber, Ernst und Eberlein kamen gleich mehrere Spieler mit Kreisligaerfahrung zum Einsatz. „Zurzeit schaut es bei unser personell nicht schlecht aus, vor allem die verletzten Spieler der ersten Mannschaft, die in der Winterpause wieder zurückkamen, tun auch der Reserve gut,“ meinte Gästetrainer Hallbauer vor dem Spiel. Beim TSV Bad Steben waren gleich mehrere Spieler angeschlagen oder verletzt. Mit Durmus fehlte ein wichtiger Mittelfeldstratege, der aufgrund seiner technischen Fähigkeiten dem Spiel sicherlich gut getan hätte, zudem laborierte Routinier Hornfischer an einer Knöchelverletzung und Eberhardt saß angeschlagen auf der Bank. „Der Sieg am Freitag gegen Geroldsgrün war Gold wert, aber heute sollten wir dennoch nicht verlieren, schließlich sind sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten Leupoldsgrün nicht gerade die Welt,“ meinte Bad Stebens Trainer Marko vor dem Spiel. Entsprechend der Vorzeichen startete die Partie mit einer überlegenen Frösche-Elf, die in den ersten sieben Minuten gleich zwei gute Möglichkeiten hatten, allerdings waren Eberlein und Degel das Schussglück nicht gerade holt. Mit der eigentlich ersten Offensivaktion kam der TSV Bad Steben in der zehnten Minute zur überraschenden Führung, wobei die Frösche-Defensive alles andere als gut aussah. Bei einem Eckball von Zeulner musste Wunderlich vom Pfosten weg, um bei der unsortierten Zuteilung Schellhorn zu übernehmen. Dementsprechend kam er zu spät und konnte nur noch zusehen wie Schellhorn den Ball neben den Pfosten einköpfte. Ab der 20. Minute hätte Bad Steben durchaus die Führung ausbauen können. Süße setzte sich gegen Färber durch, Wunderlich blockte Zeulner im letzten Moment und kurz darauf zielte Süße knapp vorbei, wobei der grätschende Weber den Ball fast noch gefährlicher gemacht hätte, als er eigentlich war. Trotz der nun gefälligeren Spielweise des TSV Bad Steben war die schnelle Offensive des SV Froschbachtal 2 immer für Torgefahr gut. „Wir haben gegen die athletischen Stürmer einfach unsere Probleme,“ resümierte Bad Stebens Hornfischer in der Halbzeitpause und sprach dabei den Doppelschlag der Kreisligareserve an. Und beides Male fielen die Tore nach gleichem Strickmuster: Schödel wurde aus der Abwehrreihe aus bedient und startete einen Sololauf, wobei er aufgrund seiner Schnelligkeit keine Probleme hatte in die breiten Schnittstellen der schwerfälligen TSV-Defensive zu stoßen. Beim Ausgleich wurde sein Schuss stark von D. Heger gehalten, Degel staubte den Nachschuss ab (31.). Beim Führungstreffer wurde wieder Schödel bedient, Müller konnte im Laufduell nicht mehr schnell genug schalten, Schödel hatte keine Mühe gegen Weiss, welcher zu spät aus dem Defensivverbund rutschte, so dass der ehemalige Hofer wieder Degel bedienen konnte, welcher den Ball flach neben den Pfosten setzte (33.).

Das war die Chance zum 2:0, doch Jannik Petermann scheitert an Torhüter Lasse Mischke.

Müller vergibt zwei Hundertprozentige, Eberlein macht den Deckel drauf

„Spielerisch ist das freilich kein Leckerbissen, aber man sollte bedenken, dass bei uns Spieler an diesem Wochenende teilweise drei Mal im Einsatz waren,“ meinte Hallbauer nach der Halbzeitpause. Doch nur daran hat es sicherlich nicht gelegen, dass man gegen Bad Stebens Flankenfestival in der 48. Minute nicht entscheidend klären konnte und Müller bei einer Direktabnahme frei vorm Tor aus ca. acht Meter die Nerven versagten. Und wenn man Vorne die Dinger nicht macht, rächt es sich eben gegen eine individuell so gut besetzten Mannschaft, wie es die Kreisligareserve an diesem Tage unbestritten war: Adebahr wollte aus 16 Metern abschließen, S. Heger blockte und Eberlein vollendete eiskalt ins lange Eck (71.). Doch Bad Steben hätte wieder antworten können. Einen Schuss von Helal klatschte Miksche nur ab, gegen den Nachschuss von Müller klärte er glänzend zur Ecke, welche erneut brandgefährlich wurde. Wieder war es Helal der aus der zweiten Reihe abzog, wieder war es Miksche, der den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken konnte. Spätestens nun merkten die Mannen von Trainer Klaus Marko, dass an diesem Tag einfach nichts gehen sollte und gaben sich – sicherlich auch konditionsbedingt – auf, so dass die Frösche noch einige Einschussmöglichkeiten hatten – ein weiteres Tor hätte jedoch auch dem Spielverlauf nicht entsprochen.

Voll fokussiert: Marco Süsse (rot) setzt sich gegen den eingewechselten Tobias Färber durch.

Bad Steben vor richtungsweisenden Wochen
Sicherlich ein verdienter Sieg der Frösche. Sie hatten die reifere Spielanlage und waren im Abschluss konsequenter. Für den TSV Bad Steben wäre sicherlich mehr drin gewesen – ärgerlich, schließlich gerät man jetzt in den Abstiegsstrudel. Der ASV Leupoldsgrün gewann bei der SpVgg Selbitz 2 und hat nun, genau wie der FC Oberland 2 14 Punkte. Der SV Froschbachtal 2 hat 16 Punkte und Bad Steben 18 Punkte. Während der SV Froschbachtal 2 mit dieser Elf nichts mit dem Abstieg zu tun haben sollte, könnte sich für die Kurortkicker die Lage durchaus noch verschärfen, schließlich tritt man nun zwei Mal auswärts gegen die SpVgg Selbitz 2 und dem FC Oberland 2 an, bevor man gegen Ort und Enchenreuth auf eine Überraschung hoffen muss. Sicherlich richtungsweisende Wochen für die Marko-Elf.
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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
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