Zwölf Mädchen jagen dem Ball hinterher

Die weibliche C-Jugend vom SV 05 Froschbachtal beteiligt sich trotz dünnem Kader an der Punkterunde. Selbst Elfjährige müssen schon mitkicken.

König Fußball ist längst nicht mehr allein eine Männerdomäne. Doch ist dem Frauenfußball speziell im Frankenwald trotz der großen Erfolge der Frauen-Nationalmannschaft – immerhin 2003 und 2007 Weltmeister – der ganz große Durchbruch noch nicht gelungen. Die Zahl der Vereine, die eine eigene fußballerische Ausbildung für junge Mädchen anbieten, hält sich in Grenzen.
Bei der im Jahr 2005 gegründeten Spielvereinigung SV 05 Froschbachtal gibt es seit acht Jahren Frauenfußball-Mannschaften. In dieser Zeit gelang sogar schon einmal der Sprung in die Bezirksliga, die man dann allerdings nicht halten konnte.
„Für unseren jungen Verein sind die Frauen eine Bereicherung des Vereinslebens“, lobt SV 05-Vorsitzender Andreas Kuhne die Kickerinnen. Sie packten an, wo nötig, und brächten auch viele Ideen ein. Aber in all den Jahren sei die sportliche Ausbildung der Mädchen ein Problem gewesen, räumt Kuhne ein. Damit habe dem Frauenteam schlicht der Nachwuchs gefehlt. „Bei den Schülermannschaften spielen Buben und Mädchen gemeinsam in einer Mannschaft, das hört dann erst bei den C-Junioren auf“, weiß Betreuer Marco Völkel. Wollten die Mädchen dann noch bei den Jungen mitkicken, bräuchte es eine Sondergenehmigung. Allerdings: Körperlich bedingt könnten sich die allermeisten Mädchen bei den Junioren nicht mehr durchsetzen, und so verlören sie die Lust am Fußball und würden mit dem Sport aufhören.

Die C-Juniorinnen vom SV 05 Froschbachtal mit (hintere Reihe von links) Trainer Walter Ultsch, Vanessa Burger, Saskia Herrmann, Merle Gebelein, Shirley Frisch, Dana Merbach, Annika Popp, Lara Burger, Trainerin Miriam Oelschlegel und dem SV 05-Vorsitzenden Andreas Kuhne sowie (vorne von links) Paula Raithel, Alicia Tröger, Friderike Wenzle, Sahra Völkel, Angelina Themel und Co-Trainer und Betreuer Marco Völkel.
Die C-Juniorinnen vom SV 05 Froschbachtal mit (hintere Reihe von links) Trainer Walter Ultsch, Vanessa Burger, Saskia Herrmann, Merle Gebelein, Shirley Frisch, Dana Merbach, Annika Popp, Lara Burger, Trainerin Miriam Oelschlegel und dem SV 05-Vorsitzenden Andreas Kuhne sowie (vorne von links) Paula Raithel, Alicia Tröger, Friderike Wenzle, Sahra Völkel, Angelina Themel und Co-Trainer und Betreuer Marco Völkel.

 
„Wir gehen jetzt mit unseren C-Juniorinnen neue Wege und beteiligen uns in einer Doppel-Spielrunde an Punktspielen“, sagt Trainerin Miriam Oelschlegel. Sie gibt als ehemalige Bayernliga-Spielerin ihre Erfahrungen an die jungen Kickerinnen weiter. „Den jungen Mädchen macht es richtig Spaß, sie entwickeln Teamgeist und es geht auch fußballerisch voran“, sagt die Trainerin.
Man spiele derzeit mit einem Siebener-Team auf Kleinfeld um Punkte und hat in der abgeschlossenen Spielrunde zwölf Partien gewonnen sowie acht verloren. In der Endabrechnung bedeutete das den dritten Tabellenplatz mit einem tollen Torverhältnis von 83:27. Dabei bot die SV 05 das „mit Abstand jüngste Team auf“, sagt Walter Ultsch. „Wir mussten sogar des Öfteren Elfjährige einsetzen.“ Ultsch kümmert sich im Trainerteam vor allem um die Schulung der Torhüterinnen.
Der Kader der C-Juniorinnen ist nicht allzu üppig besetzt. Gerade mal ein Dutzend Mädchen stehen zur Verfügung. Das war in der abgelaufenen Spielzeit so, und das wird wohl auch in der neuen Saison so sein. Dabei hätte Trainerin Miriam Oelschlegel nichts gegen einen größeren Kader. Sie hofft deshalb auf Neuzugänge. Fußball bringe Spaß, betont sie. „Es freut mich auch immer wieder, dass die Leistungsträgerinnen in unserer Mannschaft keine Starallüren entwickeln und auch schwächere Mitspielerinnen achten“, sagt Oelschlegel.
Die C-Juniorinnen spielen in einer Gruppe mit dem TSV Himmelkron, FC Marktleuthen, VfB Hof/Moschendorf, FC Gefrees und ATG Tröstau. Mit dem SV-Kleinbus geht es dabei zu den Auswärtsspielen. In Henry Reiss hat die Mädchenmannschaft sogar schon einen Sponsor gewinnen können.

Kontakt
Sie können sich direkt an die Trainerin Miriam Oelschlegel, wenden – zum Beispiel telefonisch unter der 0171/5858886.

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Quelle: Frankenpost Nr. 144, 23. Juni 2017 Text: Reinhold Singer