"Das ist etwas ganz anderes hier" – anpiff.info

Eines lässt sich schon jetzt sagen: Das Experiment ist geglückt. „Man muss sich hier einfach wohlfühlen“ sagt Guthke „ich bin jedenfalls angekommen im Frankenwald.“ Dabei war klar, dass er im Gegensatz zu seinen früheren Stationen SpVgg Bayern Hof und FC Trogen Abstriche machen wird müssen. „Es ist einfach ein ganz anderes Arbeiten“ erzählt er „einfach richtig familiär. Da sind Zusammenhalt und Vereinsleben noch absolute Werte und total im Fokus.“ Wenn Guthke über seinen neuen Verein plaudert, gerät er regelrecht ins Schwärmen. Kopfschüttelnd erzählt er von einem Abschlussabend. „Wir sind mit 70 Mann in einem Bus an die Skihütte am Kornberg gefahren. Es war ein überragender Abend!“ Doch nicht nur das. Auch fußballerisch ist er angetan von der Truppe mit fast ausschließlich einheimischen Kickern, für die die Identifikation mit dem Verein ein hohes Gut ist. Letzte Woche beraumte der Verein eine freiwillige (!) Trainingseinheit in der Soccerhalle in Naila an. „Ich habe leichtsinnigerweise gefragt, warum die beide Courts reservieren“ schmunzelt der Trainer. Die Antwort erhielt er in der Halle. 36 freiwillige Spieler fanden sich in der Soccerhalle ein. „Ein absoluter Wahnsinn“ sagt Roland Guthke. Neben den Kickern aus den drei Vollmannschaften waren auch einige Spielerinnen der Damenmannschaft dabei. „Die sind voll akzeptiert und es war eine Riesengaudi“ meint der neue Frösche-Dompteur, dem die Freude an der neuen Tätigkeit in quasi jedem Satz anzuhören ist. „Es macht wirklich richtig Spaß hier im Frankenwald “ sagt er. Zumal es auch sportlich blendend läuft – die Ansprüche beim SV Froschbachtal sind schließlich nicht höher, als die aktuelle Lage es aussagt. Auf dem siebten Platz rangieren die Grün-Weißen derzeit, neun Punkte Rückstand hat man auf den zweiten Tabellenplatz. Höhere Ambitionen hegt man derzeit (noch) nicht.

Mit zehn Punkten aus vier Spielen sind die Froschbachtal-Kicker aktuell beste Rückrundenmannschaft der Kreisliga Nord. „Das kann gerne so bleiben“ grinst Guthke. Einer, der dabei maßgeblichen Anteil hat, ist einer der wenigen außermärkischen Kicker: Marco Bernegg. Der aus der Hofer A-Jugend hervorgegangene Offensivmann kickte im Vorjahr bei der SpVgg Oberkotzau keine einzige Minute, hat seinen Spaß am Fußball im Frankenwald wiedergefunden und bereits 17mal geknipst. „Er ist gut drauf“ lobt ihn sein Trainer „jetzt muss er das noch bestätigen und dann kann er sehen, ob er noch einmal höherklassig angreifen will.“ Und wer weiß: Vielleicht bietet sich die Gelegenheit für den Jungspund ja sogar beim SV 05 Froschbachtal. Die Rückkehr in die Bezirksliga steht (zumindest in dieser Saison) für Guthke noch nicht auf den Plan. „Die FT und Gefrees werden durchziehen“ ist er sich ziemlich sicher „wir wollen die anderen noch ein bisschen ärgern und dann weitersehen, was im nächsten Jahr geht.“ Eine Basis jedenfalls passt schon einmal: Auswärts ist die Truppe von Roland Guthke perfekt aufgelegt. Mit zwei weniger absolvierten Spielen und 15 Punkten ist man die quasi beste Auswärtsmannschaft der Liga. Die mit vier, zwei und einem Zähler besser dastehenden Teams FT Hof, TuS Schauenstein und FC Martinsreuth haben jeweils schon zehn Partien absolviert. „Nächstes Jahr wollen wir dann ein bisschen angreifen“ grinst Roland Guthke. Und vergisst dabei nicht einen zu loben, der viel Anteil an der grundsätzlich guten Vereinsarbeit hat. Andreas Deffner. Sein Vorgänger. „Er hat hier richtig gute Strukturen aufgebaut“ lobt er den inzwischen beim FC Steinbach-Dürrenwaid tätigen Coach. Auf diesen Strukturen kann Roland Guthke nun aufbauen. Und vergisst dabei auch nicht die Verantwortlichen beim Fusionsverein. „Da stellt sich niemand in den Vordergrund“ sagt er „der Zusammenhalt hat absolute Priorität. Es ist halt einfach etwas ganz anderes.“

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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.

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