Frösche-Frauen möchten drin bleiben

von Hans-Jürgen Wunder (anpfiff.info Redakteur) / vom 12.01.2015

Abenteuer Bezirksliga

 

Etwas unverhofft durften die Froschbachtalerinnen mit dem 3. Platz in der Vorsaison in die Bezirksliga aufrücken. Dort ist es besonders nach den drei Heimniederlagen zum Jahresausklang alles andere als wunschgemäß gelaufen. Trotzdem ist SV-Coach Daniele Anzalone felsenfest überzeugt, die Klasse halten zu können.

Zunächst war die Freude im Froschbachtal groß. Obwohl die Truppe um Keeperin Anna Schmidt in der Saisonendabrechnung 2013/14 vier Zähler hinter der Spvgg Döbra und sogar 19 Punkte hinter dem ASV Oberpreuschwitz landete, durfte man mit dem Spitzenduo den Weg nach oben antreten. Für die neue Spielklasse kam auch gleich ein neuer Übungsleiter, als Nachfolger von Miriam Oelschlegel, der für viele SV-Mädels alles andere als ein Unbekannter war. Daniele Anzalone hatte über Jahre beim ATS Selbitz Jugendarbeit geleistet und dort auch die Frauenmannschaft unter seinen Fittichen. Mehrere Akteurinnen kamen aus Selbitz zu den Fröschinnen. Mit dem früheren Jugendspieler von Bayern Hof wollte man sich schnell in der Bezirksliga etablieren.

Mit viel Freude seit vielen Jahren als Trainer tätig: Daniele Anzalone
Mit viel Freude seit vielen Jahren als Trainer tätig: Daniele Anzalone

Zahlreiche Studentinnen

„Eigentlich wäre nach der Vorrunde durchaus Platz 3 oder 4 möglich gewesen. Wir hatten viel Pech und haben viele Punkte verschenkt,“ krämt sich der gebürtige Sizilianer etwas. Besonders die drei Heimniederlagen zum Abschluss der Vorrunde liegen ihm dabei schwer im Magen. „Wir sind da immer wieder angestürmt, haben teilweise auf ein Tor gespielt. Aber wir konnten beste Chancen nicht verwerten und hinten hat es dann geklappert,“ erinnert sich Anzalone an die Niederlagen gegen Döbra, Untersteinach und Marktleuthen. An sich ist er der Meinung, dass sich die fahrlässige Chancenverwertung durchaus abstellen ließe, wenn entsprechend geübt wird. Doch genau da liegt eines der Probleme. Im 25 Frauen starken Kader befinden sich zahlreiche Studentinnen, die es lediglich zum Freitagstraining schaffen. „An diesem Tag kommen dann meist 12 bis 15 Spielerinnen,“ berichtet der Selbitzer. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Leistungsstärke in der Mannschaft sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, viele Mädels vorher überhaupt noch nicht Fußball gespielt hatten. Das trifft aber nicht auf die bärenstarke Keeperin Anna Schmidt zu, die erst wieder bei der Futsal-Qualifikation mit starken Reflexen auf sich aufmerksam machen konnte. Als die Stammtorhüterin im Urlaub war und ihre erst 16-jährige Vertretung in Wunsiedel zwischen die Pfosten stand, setzte es prompt sechs Stück. Ebenfalls recht ausgepufft ist Stürmerin Lena Raithel, die alleine neun der bisher 13 Froschbachtaler Treffer erzielt hat. „Es hätten noch wesentlich mehr sein können,“ zeigt sich ihr Trainer dessen ungeachtet durchaus noch nicht zufrieden.

Viel Zug und immer den Ball im Blick: Lena Raithel (Mite) entwickelt viel Torgefahr.
Viel Zug und immer den Ball im Blick: Lena Raithel (Mite) entwickelt viel Torgefahr.

Ab ins Trainingslager

Wenn es in die Rückrunde geht, soll der Klassenerhalt schnell in trockenen Tücher gepackt werden. Dafür wird auch in ein gemeinsames Wochenende investiert. „Wir fahren nach Rheinland-Pfalz und machen dort ein dreitägiges Trainingslager. Es gibt dort einen Rasenplatz und das Hotel ist gleich neben dem Sportgelände,“ berichtet der Froschbachtaler Frauencoach. Vielleicht wird dabei auch die Viererkette wieder einstudiert, die ihre Premiere bereits hinter sich hatte. Gegen Spitzenreiter ASV Oberpreuschwitz lag man zur Pause aussichtslos mit 5:0 hinten, hatte nichts mehr zu verlieren. „Wir haben dann auf Viererkette umgestellt und keinen Treffer mehr bekommen,“ freut sich der SV-Trainer. Allerdings räumt er ein, dass es bei den Frauen viel schwieriger ist, diese Abwehrformation einzustudieren, als es beispielsweise mit den Selbitzer A-Junioren der Fall war. Nachdem in der Vorrunde viel ausprobiert wurde, soll es künftig eine feste Stammformation geben, die sich einspielen soll. Dabei gilt es besonders, einen der Schwachpunkte auszumerzen. „Wir bekommen einfach zu viele Tore nach Eckbällen. Wir schauen da zu lange zu, berechnen obendrein die Bälle falsch und schon ist die Kugel wieder drin,“ beklagt der Übungsleiter, der auch mit neuen Spielerinnen im Gespräch ist. Bleibt nur zu hoffen, dass es beim Einstudieren dieser Situationen beim Trainingslager in Rheinland-Pfalz nicht ähnlich windig ist wie in den letzten Tagen in Oberfranken – in diesem Fall wäre nämlich alles dem Zufall überlassen.

 

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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.

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