Daniel Horn blickt zurück: "Habe unseren Torwart nach Autoschlüssel gefragt" – anpfiff.info

von Hans-Jürgen Wunder (anpfiff.info Redakteur) / vom 02.01.2018
Mit seinen 34 Jahren gehört Frösche-Kapitän Daniel Horn zu den wenigen, älteren Spielern seines Teams. Und kann auf eine sehr wechselvolle Vorrunde mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken. Einmal ging er sogar selbst zu Boden – und verbrachte nach der Partie in Döhlau eine Nacht im Krankenhaus.

„Eigentlich wollte ich ja mit 30 Jahren aufhören. Da hast du dann irgendwann keine Lust mehr, einem 18-Jährigen hinterherzulaufen“, berichtet Abwehrstratege Daniel Horn. Vor sieben Jahren war der „eingefleischte Geroldsgrüner“ vom damaligen Kreisklassisten zu den Froschbachtalern gekommen. „Zu diesem Zeitpunkt hieß der Trainer Andreas Deffner. Der wollte mich unbedingt.“ Also ging es für den Verteidiger nach oben in die Bezirksliga, nachdem er mit seinem Heimatverein für ein Jahr in die Kreisliga reingeschnuppert hatte. Allerdings konnten die Froschbachtaler damals die Liga nicht halten. „Da geht es natürlich ganz anders zur Sache. Und die Mannschaften sind ganz anders aufgestellt“, blickt er auf diese kurze Episode zurück. Danach haben sich die Frösche in der Kreisliga mit guten Mittelfeldplätzen meist ganz gut behauptet. Und letzte Saison sprang sogar ein dritter Platz heraus. Nach der Halbserie liegt man, trotz einiger Rückschläge, ebenfalls ordentlich im Rennen. „An einem guten Tag können wir eigentlich jede Mannschaft schlagen“, beschwört der SV-Kapitän.

Mittlerweile nimmt Neuzugang Markus Pfingst (re.) die angestammte Position von Daniel Horn in der Innenverteidigung an.

Geglückter Saisonauftakt

Da sich unter den sieben Neuzugängen vor der Saison auch der geIernte Innenverteidiger Markus Pfingst befand, rückte Daniel Horn auf die Außenposition. „Es ist aber sicher nicht so, dass ich 90 ‚Minuten die Linie rauf und runter renne“, merkt der Stratege augenzwinkernd an. Allerdings war diese Maßnahme, wie manch andere, gleich von Erfolg gekrönt. Mit einem 2:1 in Schauenstein startete man mit einem Auswärtssieg in die neue Serie – beim ehemaligen Bezirksligisten sicherlich keine Selbstverständlichkeit. „Das Spiel war irgendwie perfekt. Wir haben unsere wenige Chancen einfach effektiv genutzt“, erinnert er sich. Doch die erste Niederlage, eine Woche später, ließ nicht lange auf sich warten. „Da hatten wir eine ganz starke erste Hälfte gespielt. Aber irgenwie war es danach wie abgerissen. Wir haben uns von den Waldsteiners einfach den Schneid abkaufen lassen.“ Doch der Wechsel von Licht und Schatten sollte die Frösche noch öfters begleiten. Etwa gegen Spitzenreiter Regnitzlosau, dem man im Hinspiel beim 1:1-Unentschieden noch einen Zähler abgetrotzt hatte. „Im Rückspiel wussten wir dann nicht, wo vorne und hinten ist“, räumt Horn zur 0:3-Niederlage im letzten Punktspiel der Serie ein. Trotzdem ist man anschließend ins Sportheim des Gegners eingekehrt. Nur einmal war das für den SV-Abwehrchef nicht möglich. „Gegen Döhlau habe ich den Ball voll an den Kopf bekommen. Erst habe ich weiter gespielt. Als ich aber in der Halbzeit unseren Torwart gefragt habe, wo meine Autoschlüssel sind, bin ich sicherheitshalber ins Krankenhaus gebracht worden.“ Gerne erinnert sich der Frösche-Kapitän aber an den 7:0-Kantersieg in Wüstenselbitz – dagegen fällt der Rückblick an die Heimniederlage gegen Schauenstein am Kerwawochenende in Bobengrün deutlich schwerer: „Ausgerechnet in diesem Spiel vor großer Kulisse und 350 Zuschauern sind wir mit 0:4 in Rückstand geraten. Wir sind dann zwar aufgewacht und haben noch drei Tore erzielt – aber leider hat es nicht mehr zum Punktgewinn gereicht.“

Wird Fabian Riedl (li.), der jetzt wieder angreifen möchte, den Abwehrstrategen künftig beerben?

Künftiger Herrentrainer?

Derzeit lässt man es auch im Froschbachtal in Sachen Fußball etwas ruhiger angehen. Zwar hatte man, auch ohne den beruflich verhinderten Coach Roland Guthke, am ersten Spielback-Cup in Naila teilgenommen. Doch dort stand der Spaß im Vordergrund. Großer Ehrgeiz wurde da nicht entwickelt. Allerdings wird Daniel Horn nicht langweilig, auch wenn es derzeit etwas niedertouriger läuft. Schließlich kümmert er sich, zusammen mit Holger Hallbauer, Dennis Seim, Felix Lang und Nicolai Schödel um die B-Junioren, die in der JFG Höllental organisiert sind.  „Ich hatte letztes Jahr noch die E-Jugend. Da brauchst du vielleicht Nerven, bei den ganzen kleinen Stöpsel“, lacht der Geroldsgrüner. Doch voerst möchte er noch selbst spielen und hat auch kein Problem damit, irgendwann ins zweite Glied zu rücken. Demnächst will er beim Trainingslager im Februar, das mit 35 Mann im sächsischen Flöha stattfindet, noch einmal Vollgas geben. Wieder nach Auslandsstudium verfügbar sind dann auch Jonas Adebahr und Horn-Kumpel Sebastian Liebrandt. Und auch Fabian Riedl, der zuletzt zeitlich bedingt etwas kürzer treten musste, will es noch einmal wissen. Ihn begleiten besondere Wünsche von Daniel Horn, der meint: „Ich hoffe, der wird einmal mein Nachfolger.“
– – – – – – – – – – – –
Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
anpfiff.info ist das Onlineportal für regionalen Fußball in ganz Franken. Von den B-Klassen bis in die Regionalliga gibt es hier Berichte rund um die Vereine, Mannschaften und eine große Menge an interessanten Daten (Torschützenliste, ausführliche Tabellen, Zuschauerstatistiken, Fairnesstabllen, Transferübersichten und dazu jeweils Archive der vergangenen Saisons).