vom 29. November 2018 / Hans-Jürgen Wunder
In seinem fünften Trainerjahr bei den Fröschen will es Roland Guthke noch einmal wissen. Denn die vier Zähler auf den Relegationsplatz sind für den Tabellendritten durchaus noch zu schaffen, zumal es der Elf aus dem Frankenwald nicht an Ehrgeiz mangelt. Im anpfiff-Interview verrät der Trainerroutinier, was sich im Falle des Bezirkligaaufstieges ändern musste und wie er seine persönliche Zukunft sieht.
Auf dem dritten Platz in der Kreisliga zu stehen, ist für die Froschbachtaler nichts Neues. Nach der Saison 2012/13 und 2016/17 war man genau auf diesem undankbaren Rang hinter dem möglichen Relegationsplatz gelandet. „Wir sind damit sehr zufrieden. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine gute Rückrunde, denn wir wollen noch einmal angreifen“, brennt der frühere Trogener Coach. Schließlich hatte man in der Vorrunde mit dem Spitzenduo durchaus mithalten können, auch wenn es zwei Niederlagen setzte. „Die 2:0-Halbzeitführung der Martinsreuther war zwar verdient. Aber nach der Pause hatte uns das Glück gefehlt, um die Partie noch zu drehen. Das war durchaus möglich“, beleuchtet er die 1:2-Heimniederlage. Recht deutlich wurde es beim 1:5 in Trogen – zumindest dem Ergebnis nach. „Die ersten beiden Gegentreffer waren zwei Riesenschnitzer. Dabei waren wir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht so schlecht im Spiel. Danach sind wir aber, ehrlich gesagt, etwas eingebrochen.“
Auswärtige Leistungsträger
Mit hochkarätigen Verstärkungen, etwa Marco Bernegg und Pascal Hager aus Selbitz, stiegen vor der Saison auch die Erwartungen. Doch das war ein zweischneidiges Schwert. „Das sind natürlich überdurchschnittliche Spieler. Aber die Jungs sind ja teilweise zu uns gekommen, weil sie auswärts arbeiten und nicht oder kaum mehr trainieren können.“ Pascal Hager etwas ist als Polizist meist fern der Heimat unterwegs und Marco Bernegg als auswärtiger Student ebenfalls unter der Woche kaum im Froschbachtal. Trotzdem gehören beide zu den Leistungsträgern des Tabellendritten. Zusammen mit dem Torjäger Felix Lang, der bereits 18 Mal getroffen hat („Er könnte von den Chancen her mit Philipp Mölter auf einer Stufe stehen“) und natürlich Robin Kamprath, der noch weitere Verpflichtungen im Verein hat. „Er ist bei uns ja noch Frauentrainer, hat die Abteilung unwahrscheinlich belebt und steht aber fast jeden Tag am Sportplatz. Da kann ich verstehen, dass er die Kugel irgendwann nicht mehr sehen kann“, merkt Guthke an und hat eine gewisse „Fußballsättigung“ bei seinem Kapitän ausgemacht. Allerdings kann er sich auch noch über einen starken Rückhalt freuen. „Man merkt Torwart Benjamin Stumpf seine höherklassige Erfahrung an und er ist noch unwahrscheinlich ehrgeizig.“
Gelassenheit ist Trumpf
„Unser Ziel ist es, eine gute Vorbereitung hinzulegen. Der Kader bleibt zusammen, denn es macht ja keinen Sinn, im Winter neue Leute zu holen“, setzt der Trainer auf Beständigkeit. Ob nach vorne noch was drin ist, dürfte sich gleich am zweiten Rückrundenspieltag zeigen, wenn es zum Spitzenreiter nach Martinsreuth geht. Dabei hofft man im Frösche-Lager, dass Gustav Gebelein nach seinen Startschwierigkeiten ähnlich gut in Form kommt wie in der Vorrunde. Und auch, dass Ex-Kapitän Daniel Horn wieder angreifen kann, auch wenn sich ein Fabian Riedl in der Innenverteidigung gut eingefügt hat. Vielleicht gelingt den Froschbachtalern doch der große Wurf – selbst wenn es die letzte Saison von Roland Guthke beim Kreisligisten wäre. „Müde bin ich zwar noch nicht. Aber natürlich muss man sich als Trainer immer hinterfragen. Doch der Verein war immer fair zu mir und wir können über alles reden, wenn man neue Wege gehen will.“ Sollte es mit ihm aber in die Bezirksliga gehen, wäre Handlungsbedarf angesagt. „Wir müssten uns da sicher auf drei oder vier Positionen verstärken. Eine Alternative wäre natürlich auch, dass unsere Leistungsträger mehr trainieren können.“
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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
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