SV 05 Froschbachtal – FC Wiesla Hof 2:1 (1:0)

vom 23. März 2019 / Hans-Jürgen Wunder

Beste Bedingungen und guter Besuch in Bad Steben. Foto: Hans Wunder / anpiff.info

Topspiel der Woche: Frösche quälen sich zum Sieg

Einen großen Unterschied gab es an diesem Tag in Bad Steben zwischen Aufstiegsaspirant und Kellerkind nicht zu sehen. Zwar belohnte sich die Guthke-Elf für die starke Anfangsphase mit dem Führungstreffer. Danach wurde aber Wiesla immer stärker und verdiente sich den Ausgleich. Allerdings sollte sich wieder bestätigen, dass das Pech an den Mannschaften klebt, die in der Tabelle hinten drin stehen.

Ungleiches Duell oder Spiel auf Augenhöhe? Vor der Partie war zumindest tabellarisch ein riesiger Unterschied zwischen den beiden Kreisligisten zu sehen. Denn während Froschbachtal den Anschluss an die Aufstiegsplätze schaffen kann, kämpfte Wiesla gegen den Abstieg. Dazu konnte Trainer Roland Guthke personell aus dem Vollen schöpfen. „Die Vorbereitung war zwar durchwachsen, aber das hatte auch mit dem Wetter zu tun“, ließ der Frösche-Dompteur wissen. Dagegen mussten die Gäste mit Robert Ullmann, Tim Speck, und die Lukasse Mahi und Tuma gleich vier Stammspieler ersetzen. Stattdessen durften Reservekicker mit ran. „Wir haben ja ohnehin einen kleinen Kader“, strahlte Trainer Oliver Klein vor seinem Comeback als Wiesla-Trainer wenig Zuversicht aus. Deutlich entspannter konnte Kollege Guthke, der sogar Bernegg in der Hinterhand hatte, dem Rückrundenauftakt entgegensehen. Er setzte er auf sein bewährtes Spielsystem. „Warum soll ich wenn was ändern, wenn das fünf Jahre geklappt hat.“

Anschließend gibt es für Simon Groll (Mitte) gegen drei Mann erneut kein Durchkommen. Foto: Hans Wunder / anpiff.info

Furioser Auftakt

Wiesla hatte in der Abwehr zunächst große Probleme. Schon in der ersten Minute brach Fabian Riedl über die rechte Seite durch, konnte einfach nicht vom Ball getrennt werden und beim Nachschuss von Felix Lang war es dem reaktionsschnellen Keeper Anton Fischer zu verdanken, dass die erste Torchance nicht gleich im Netz landete. Das gleiche Bild bot sich den Zuschauern bei bestem Fußballwetter auch in den folgenden Minuten. Die Hofer hatten Mühe, den dynamischen Platzherren zu folgen und auch bei hohen Bällen so ihre Probleme. Ein Diagonalball führte dann auch zur Frösche-Führung. Pascal Hager hatte sich hochgeschraubt, während sein Gegenspieler beim Bodenpersonal blieb und drückte den Ball schulmäßig nach unten und ins Netz (4.). Danach versäumte es die Heimelf, nachzulegen. Zwar deutete Denis Fischer auf der anderen Seite mit einem Schuss aus spitzem Winkel seine Gefährlichkeit an (7.). Doch beim Pfostenschuss von Robin Kamprath (9.) und dem Alleingang des Torschützen (15.), der vom Fünfereck knapp verzog, war eine frühe Vorentscheidung möglich. Doch als dann Gustav Gebelein bei seinem Volleyschuss an Keeper Fischer scheiterte, war es langsam mit der Froschbachtaler Herrlichkeit vorbei. Wiesla startete erst schüchtern und dann immer gefährlicher die ersten Angriffe. Allerdings kamen die Klein-Schützlinge zunächst über Standards, wie nach dem Eckball, als Nik Hohenberger etwas zu hoch ansetzte. Und der Freistoß aus gut 20 Metern von Richie Himes, der am rechten Pfosten vorbeistrich, sah möglicherweise gefährlicher aus, als er war. Trotzdem wurde hier deutlich, dass die Partie nun wieder völlig offen war.

Duell der Achter: Jörg Weber (li.) gegen Mirco Speck. Foto: Hans Wunder / anpiff.info

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Sofern die einheimischen Fans hofften, dass ihre Elf schnell alles klar machen würde, sahen sie sich enttäuscht. Denn nun verzeichneten die Saalestädter einen Blitzstart und Richie Himes, der aus acht Metern zum Abschluss kam, hätte den Ausgleich besorgen könenn, brachte aber nicht genügend Wucht hinter den Ball (46.). SV-Trainer Roland Guthke wurde nun spür- und hörbar nervöser, zumal seine Elf kaum mehr Offensivaktionen verzeichnete. Felix Lang hatte noch eine Kopfballchance und setzte etwas zu hoch an (48.) . Danach war vor dem Gästetor aber für lange Zeit Sendepause. Von Minute zu Minute verlor die Heimelf nun ihre Linie und leistete sich mitunter haarsträubende Fehlpässe im Spielaufbau. Selbst als solide bekannte Abwehrleute fingen jetzt an zu patzen. Allerdings hatten die Gastgeber das Glück, dass den Hofern oft der Zug zum Tor fehlte. So ließ sich die Scharte mitunter gleich auswetzen und Keeper Benjamin Stumpf wurde trotz Wiesla-Überlegenheit kaum ernsthaft gefordert. Doch eine Viertelstunde vor dem Ende lag die Kugel dann trotzdem im Netz, weil sich Mirco Speck nach einer Ecke hochgeschraubt hatte und das Leder ins lange Eck bugsierte (73.). Fast im Gegenzug dann die erneute SV-Führung: Der Freistoß von der linken Seite, der flach in den Strafraum geschlagen wurde, hätte keine Torgefahr bedeutet, wenn ihn nicht Abwehrmann Dustin Heilmann, der verwaist am zweiten Pfosten stand, unglücklich ins eigene Netz abgefälscht hätte. Das war die Entscheidung, weil die Gäste anschließend kein Rezept mehr gegen die massive Frösche-Abwehr hatten.

Kein Durchkommen für Felix Lang (Mitte) gegen zwei Mann. Foto: Hans Wunder / anpiff.info

Sand im Getriebe

Nach dem Zittersieg muss sich die Guthke-Elf deutlich steigern, wenn man bei den kommenden Spitzenspielen gegen Martinsreuth und Trogen gegenhalten und im weiteren Saisonverlauf vorne festsetzen will. Freilich weiß man nicht, wie die Konkuerrenz aus den Startlöchern kommt. Insofern dürfte bei den Fröschen zunächst die Zufriedenheit über die drei Punkte überwiegen. Dagegen trauert man bei Wiesla nach, dass man trotz guter Leistung mit leeren Händen heimfahren musste. Hier gilt es aber, sich im Offensivbereich und beim Abschluss zu verbessern, wenn man hinten rauskommen will.