Frösche hinter Erwartungen: Bröcker: „Natürlich waren wir etwas enttäuscht“

Beim SV Froschbachtal sorgt der Blick auf die Tabelle zunächst für Ernüchterung, nachdem der Abstand zum Relegationsplatz bereits beträchtlich ist. Doch so ganz hat man die Hoffnung auf den zweiten Rang noch nicht aufgegeben. Trainer Ralf Bröcker hofft, dass man ein entscheidendes Manko in der Rückrunde ablegen kann.

Von Hans-Jürgen Wunder/ 27.01.2020 – In den letzten Jahren hatten die Froschbachtaler immer oben mitgespielt, ohne ganz vorne ranschnuppern zu können. Aber der 3. Platz und die bemerkenswerten 62 Zähler in der Vorsaison waren eine echte Hausnummer. Mit dem neuen Trainer Ralf Bröcker hoffte der fußballbegeisterte Verein aus dem Frankenwald, den entscheidenden Schritt Richtung Bezirksliga schaffen zu können. Denn mit Yannick Schuberth (SpVgg Bayern Hof) und Nicolai Schödel (SpVgg Selbitz) hatte man im Sommer noch zwei höherklassig erfahrene Akteure dazubekommen, so dass man auch qualitativ gut bestückt ist. Insofern ist 7. Platz nicht das, was man sich erhofft hatte. „Natürlich sind wir etwas enttäuscht. Aber solange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles daran setzen, noch an Platz 2 ranzurücken“, gibt sich Ralf Bröcker kämpferisch. Die zehn Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten FC Waldstein könnten bei erfolgreichen drei Nachholpartien schnell schmelzen. Allerdings hat der FC Frankenwald alle Trümpfe in der Hand – auch die Rauh-Elf hat zehn Zähler, aber nur eine Partie mehr.

Auch der Führungstreffer von Marco Bernegg (Nr. 10) gegen Martinsreuth sollte nicht zu einem Dreier reichen.

Kantersiege und entscheidende Niederlagen

Die Anfangseuphorie nach Trainerwechsel bekam zu Saisonbeginn gleich einen gehörigen Dämpfer, als man den Auftakt mit der 2:5-Niederlage gegen Wüstenselbitz  versemmelte. Viele Frösche glaubten da noch an einen einmaligen Ausrutscher, nachdem man eine Woche später einen 7:1-Kantersieg bei Viktoria Hof landete. „Leider war es so, dass wir mehrmals hoch gewonnen haben, wenn es bei uns richtig lief. Gleichzeitig haben wir viele wichtige Spiele verloren oder nur unentschieden gespielt“, beklagt der Trainer. Dabei konnte sich das 1:1-Remis beim starken FC Waldstein zunächst sicher sehen lassen. Doch die Niederlagen in Münchberg, Schauenstein und Wüstenselbitz dämpften dann doch die Erwartungen, vorne mitmischen zu können. Das lag auch daran, dass Leistungsträger wie Pascal Hager und Felix Lang immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten und nie hundertprozentig fit waren. Nicolai Schödel studiert indessen in Würzburg und konnte bislang keine einzige Partie absolvieren. Doch das alleine möchte der frühere Rehauer Coach nicht als Ausrede gelten lassen. „Es hat meiner Meinung nach auch daran gefehlt, dass wir die Ärmel hochkrempeln, wenn es einmal nicht so läuft. Oft haben wir uns nach einem Rückstand viel zu früh in unser Schicksal gefügt.“ Da half auch eine taktische Änderung wenig. Nachdem man es zunächst mit einem 3:5:2-System probiert und dabei aber Unsicherheit gezeigt hatte, war man wieder zur Viererkette zurückgekehrt.

Torwart Brunhuber (re.) hat gute Chancen, den verletzten Benjamin Stunpf auf der Position zwischen den Pfosten zu beerben.

Gute Stimmung

Von den Rückschlägen lassen sich die Froschbachtaler, die über eine erstklassige Kameradschaft und guten Zusammenhang im Verein verfügen, aber nicht unterkriegen. Auch nicht von der schweren Verletzung des bisherigen Stammkeepers Benjamin Stumpf, dessen Knieverletzung im vorletzten Punktspiel wohl das Karriereaus bedeutet. „Beni war ja auch zu Saisonbeginn verletzt und Dominic Brunhuber hat ihn gut vertreten. Dazu kommen noch Yannic Köcher, der wegen seiner Schiedsrichterei kürzer getreten war und Lasse Miksche nach seiner Schulterverletzung.“  Damit geht man gut gerüstet in die Vorbereitung – erst in den Soccerpark und dann auf den Kunstrasen nach Naila. Anschließend ist ein Trainingslager in Flöha angesagt.  Um die nötige Trainingsbeteiligung braucht sich der Trainer ohnehin keine Gedanken machen. „Wir waren ja selbst in der Sauna etwa 15 Leute. Mitunter finden sich am Platz schon einmal 28 Spieler.“ Ans Aufgeben denkt man jedenfalls nicht, weiß aber, dass gleich eine ganz harte Nuss zu knacken ist, wenn man noch im Kampf um Platz 2 mitmischen will – schließlich geht es zum Rückrundenauftakt gleich zum FC Frankenwald.    

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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
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