Klassenerhalt im Visier: Hallbauer: „Es könnte noch eng werden“

Nach dem 4. Platz im Vorjahr kam die SG Froschbachtal 2/Bad Steben in den letzten Monaten wesentlich schwerer in die Gänge. Selbst die Abstiegsgefahr ist noch nicht gebannt. SG-Coach Holger Hallbauer kennt die Ursache und hofft in der Rückrunde auf eine Belebung in einem Mannschaftsteil. 

Von Hans-Jürgen Wunder/ 22.02.2020 – Holger Hallbauer saß auf gepackten Koffern, als ihn der anpfiff-Anruf ereilte. „Wir sind an diesem Wochenende beim Trainingslager in Flöha – da gibt es natürlich noch jede Menge Dinge zu erledigen.“ In dieser Zeit muss sogar die Kommunalpolitik ruhen, denn der Froschbachtaler hat sich – wie viele Sportfunktionäre und bekannte Gesichter – auf eine örtliche Liste setzen lassen. Schließlich soll bei den Kickern des Vereins so langsam das Feuer für die Rückrunde entzündet werden. Während die Erste der Frösche hofft, doch noch irgendwie ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können, steht bei der Hallbauer-Elf der nackte Kampf ums Überleben auf dem Programm. „Die direkten Abstiegsplätze sind weit weg. Aber mit der Relegation könnte es uns bei fünf Punkten Differenz noch erwischen – zumal Mannschaften hinter uns sind, von denen ich das wirklich nicht erwartet habe.“

Der ehemalige Abwehrchef Johannes Korthals hat eine (zu) große Lücke hinterlassen.

Bitterer Auftakt

„Wir hatten einen kleinen Umbruch zu bewältigen. Der eine oder andere erfahrene Mann ist nicht mehr vorbei und so mancher Spieler hatte keine Zeit mehr“, beleuchtet Hallbauer die Gründe für das bisherige Abschneiden, mit dem er noch nicht ganz zufrieden ist. Freilich war die Lücke, die etwas der Rückzug von Innenverteidiger Johannes Korthals riss, gewaltig. Dazu ist auch noch Max Weber weggebrochen, der in der vergangenen Serie noch eine feste Größe war. Trotzdem ging es mit viel Euphorie in das Auftaktspiel nach Helmbrechts. „Wir waren nach der 2:4-Niederlage natürlich furchtbar enttäuscht. Damals wussten wir noch nicht, wie stark der VfB ist. Heute würde ich sagen, dass das Ergebnis in Ordnung geht.“ Doch der Stimmungskiller sorgte dann auch gleich für die nächste Pleite. Nach dem 1:4-Dämpfer in Naila standen die Frösche nach zwei Spieltagen immer noch ohne einen einzigen Zähler da. „Gut war dann, wie wir uns aus dieser misslichen Situation herausgekämpft hatten“, lobt der 30-Jährige. Nach sechs Partien ohne Niederlage schnupperte man zumindest wieder Mittelfeldluft. Doch gegen Ende der Vorrunde zogen wieder etwas dunklere Wolken auf. „Das lag nicht einmal an den Leistungen. Gegen Helmbrechts haben wir gut dagegen gehalten und erst nach einem Standard verloren. Und beim Remis gegen Naila hätten wir eigentlich gewinnen müssen. Aber da merkst du eben, wenn du Wochen vorher keinen Dreier mehr geholt hast.“ 

Der Ausgleichstreffer von Tom Menger (li.) brachte im letzten Heimspiel zumindest noch einen Zähler.

Probleme im vorderen Drittel

„Ich habe eigentlich keinen gelernten Stürmer und muss oft einen Mittelfeldmann vorne reinstellen“, beklagt Holger Hallbauer, der zusammen mit Chefcoach Ralf Bröcker um ein weiteres Jahr verlängert hat. Auch deshalb hofft er auf die Rückkehr von Achim Ernst, der in der Vorrunde bei seinen sieben Einsätzen viermal getroffen hat. Zudem probiert er im Angriff einiges neu aus. Beim 8:2-Sieg im Testspiel gegen Döbra klappte das schon ganz gut, während bei der 0:2-Niederlage gegen Saaletal Wünsche offen blieben. „Das Ergebnis in diesen Partien zählt nicht. Eher die Erkenntnisse, die sich daraus ableiten lassen. Aber wichtig ist, dass die Jungs heiß darauf sind, Tore zu machen“, sagt der Thierbacher.

Schießt Achim Ernst (re.) die Frösche aus der Abstiegszone?

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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
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