Ein Leben für den Fußball

Sie arbeiten zum Teil seit 50 Jahren und länger ehrenamtlich in ihren Fußballvereinen. Als Belohnung erhielten jetzt 17 Männer und Frauen eine Auszeichnung des DFB. Von Frank Mertel Alwin Kirchner ist seit Januar 1967 ehrenamtlich für den Fußballsport aktiv. Das sind stolze 52 Jahre. Zuerst war er für den ASGV Bernstein als Schiedsrichter unterwegs und unterstützte den damaligen Vorstand als Vereinsdiener. Er musste schriftliche Einladungen den Mitgliedern persönlich zustellen und auch den Mitgliedsbeitrag einkassieren. Von 1969 bis 1979 war er Vorsitzender. Danach wechselte Alwin Kirchner zum ATSV Schwarzenstein. Er war dort viele Jahre Kassier, Kassenrevisor und arbeitete im Vereinsausschuss mit. Heute ist er immer als Schiedsrichterbeobachter für die Gruppe Hochfranken unterwegs.

Alwin Kirchner ist nur ein Beispiel für das ehrenamtliche Engagement in den Fußballvereinen. Bei einer Feier des Fußballkreises Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel im Veranstaltungssaal der Metzgerei Max in Hof wurden neben Kirchner noch 16 weitere Vereinsfunktionäre mit einer besonderen Ehrung bedacht: Sie erhielten die DFB-Uhr samt Urkunde für ihr jahrzentelanges Wirken in ihren Vereinen.

Wie wichtig das Ehrenamt ist, hoben sowohl der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär und Hofs Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner in ihren Grußworten hervor.

Kreis-Ehrenamtsbeauftragter Martin Braun, Selb, merkte an, die Anzahl der Mitglieder, die nicht nur passiv dabei sind, sondern sich im Ehrenamt betätigen, wachse zwar langsam. „Aber die Zahl der Männer, Frauen und Jugendlichen, die einem Verein angehören, sinkt dagegen stetig.“ Aktuell seien nur noch knapp über 40 Prozent der Bundesbürger Mitglied in einem Verein, 1990 seien es noch 65 Prozent gewesen. Die Sportvereine kämen in der Statistik noch am besten weg, sagte Braun.

Auch Kreisvorsitzender und Bezirks-Ehrenamtsreferent Siegfried Tabbert, Ahornberg, dankte den Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz und brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Leistung alleine genügt nicht, man muss auch jemanden finden, der diese anerkennt.“ Und deshalb wurden an diesem Ehrenamtstag 17 verdiente Vereinsfunktionäre mit dieser Sonderehrung bedacht.

Tabbert stellte eine interessante Rechnung auf: Würde jeder, der 17 Geehrten Mindestlohn für seine Vereinstätigkeit erhalten, wären das pro Verein in all den Jahren durchschnittlich 72000 Euro Lohnkosten gewesen. „Dieses Geld haben sich die Vereine gespart“, unterstrich Tabbert die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit.

Foto: Frank Mertel

Die Geehrten

Kornelia Hohberger, ATS Selbitz, seit 2002 ehrenamtlich tätig
Heike Köllner, SG Gattendorf, seit 1992
Petra Kolb, FC Martinsreuth, seit 2008
Bianca Zahn, FC Martinsreuth, seit 2003
Peter Achatz, BSC Tauperlitz, seit 1998
Helmut Bossog, FC Zell, seit 1972
Manfred Diezel, TSV Bad Steben seit 1975
Hermann Föhn, FC Eintracht Münchberg seit 1997
Wolfgang Kemnitzer, SpVgg Oberkotzau, seit 1990
Alwin Kirchner, ATSV Schwarzenstein, seit 1967
Frank Pippig, SG Regnitzlosau, seit 1978
Bernd Rieger, ATSV Münchberg/Schlegel, seit 1986
Klaus Seel, TSV Presseck, seit 1991
Peter Schlegel, SG Gösmes-Walberngrün, seit 1983
Winfried Winkler, ESV Hof, seit 1970
Thomas Wolf, Wiesla Hof, seit 1979
Rainer Wunderlich, SV 05 Froschbachtal, seit 1974

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Quelle: Frankenpost Nr. 277 , 27. November 2019, Text: unbekannt, Foto: Frank Mertel