Von Tino Peipmann /
Zum Topspiel der Fußball-Kreisliga Nord empfängt der TuS Schauen- stein den SV 05 Froschbachtal. Die Gastgeber wollen Platz eins vertei- digen, die Frösche wieder rein in die Spitze. Zudem möchten die Gäste zeigen, dass sie auch Spitzenspiel können.
SCHAUENSTEIN. Kreisliga-Topduell in Schauenstein: Am Sonntag empfängt der aktuelle Spitzenreiter TuS Schauenstein um 17 Uhr den drittplatzierten SV 05 Froschbachtal. Während die Gastgeber (46 Punkte) auf dem Platz an der Sonne bleiben wollen, sind die Frösche (39) fast schon zum Siegen verdammt, um aus dem Zweikampf an der Spitze wieder einen Dreikampf zu machen.
Der bisherige Saisonverlauf weist bei beiden Teams durchaus Parallelen auf. Sowohl der TuS, als auch der SV kamen eher dürftig aus den Startlöchern, dann aber mächtig in Tritt. Bei den Fröschen mag der Wechsel auf der Trainerposition hin zum Trio Daniel Horn, Peter Singer und Holger Hallbauer einen ordentlichen Teil dazu beigetragen haben – zuletzt gab es in der Liga neun Siege in Serie. „Seit wir dran sind, haben wir nur ein Spiel verloren“, ist Singer nicht zu unrecht stolz auf die Truppe. Allerdings kassierte Froschbachtal diese Niederlage gegen den FC Waldstein (44), die dritte Mannschaft im Aufstiegsrennen. Auch das Hinspiel gegen Schauenstein ging mit 2:5 (2:2) verloren. Für realistische Chancen im engen Spitzenkampf muss der SV jetzt unter Beweis stellen, dass er auch Topspiele kann. „Tod oder Gladiolen hat doch Louis van Gaal immer gesagt“, bringt es Singer auf den Punkt. „Wenn wir verlieren sind wir raus aus dem Spitzen- kampf. Wir müssen dort punkten – eigentlich sogar gewinnen.“
Das wird trotz des Laufes bei den Fröschen sicherlich alles andere als einfach, denn auch der TuS Schauenstein hat mächtig Rückenwind. Nach den Niederlagen in den ersten bei- den Saisonspielen hat die Mannschaft von Werner Thomas alles abgeräumt, lediglich mit Waldstein (1:1) noch einmal die Punkte geteilt. Der TuS kann also Topspiel und will mit dem 16. Sieg im 19. Spiel zumindest den SV aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. „Wir wollen natürlich vorne bleiben und wenn wir gewinnen, sind sie sieben Punkte weg, wenn nicht, sind sie wieder dran“, so Thomas, unterstreicht aber: „Das Rennen um den Aufstieg wird nicht in diesem Spiel entschieden. Alle drei Teams stehen zurecht da oben. Der Dreikampf geht wohl bis zum Schluss.“
Froschbachtal kommt ohne Wettkampfpraxis zum Spitzenduell, hat in der Vorbereitung aber überwiegend gegen höherklassige Gegner getestet. „Von den Ergebnissen her war das natürlich durchwachsen“, ist Singer aber nicht unzufrieden. „Denn es war natürlich förderlich für die Mannschaft, weil wir uns so an das hohe Spielniveau gewöhnen woll- ten.“
Dass Schauenstein im Gegensatz zum SV am letzten Wochenende schon mit dem 1:0- Sieg im Nachholspiel beim FC Eintracht Münchberg II Selbstvertrauen tanken konnte und damit eine erste Standortbestimmung hinter sich gebracht hat, könnte ein kleiner Vorteil sein. „Das war ein Spiel auf schwierigem Geläuf, was uns ja nicht so entgegen- kam. Aber Respekt vor meinen Jungs – auch in Unterzahl haben wir da in der zweiten Halbzeit fast nichts zugelassen“, weiß Thomas natürlich um die Stärke seiner Mann- schaft.
Bleibt nur die Frage, ob die zweitstärkste Abwehr der Liga (11 Gegentore in 18 Spielen) mit Pascal Hager (22 Tore in 17 Spielen) auch den Ballermann der Liga in Schach halten kann. „Froschbachtal ist mit Hager und Schubert, der ja auch schon höherklassig ge- spielt hat, offensiv natürlich hervorragend besetzt. Natürlich müssen wir auf diese zwei besonders aufpassen. Aber sie haben auch noch andere gute Leute. Es wird also darauf ankommen, in der Rückwärtsbewegung generell gut zu arbeiten“, offenbart Thomas ei- nen Teil der Aufgabenstellung an seine Mannschaft. „Grundsätzlich will ich sehen, dass die Jungs rausholen, was sie drauf haben. Dann hat das Ergebnis auch in diesem Spiel nicht die oberste Priorität.“
Bis auf einige angeschlagene Spieler hat der Schauensteiner Trainer am Sonntag alle Mann an Bord. Bei Froschbachtal gibt es ebenfalls keine Ausfälle, wobei Singer als auch Thomas hoffen, dass das bis zum Sonntag so bleibt, da es sich zu Corona-Zeiten ja leider schnell ändern könne. Auch in Sachen Topspiel sind sich beide Trainer einig. „Es wird auf schwierigem Geläuf wohl ein umkämpftes Spiel, bei dem am Ende die Tagesform entscheiden wird“, heißt es bei Singer wie Thomas, als hätten beide sich abgesprochen.
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Quelle: Frankenpost Nr. 64, 18. März 2022, Text: Tino Peipmann