Auf dem Sprung in die Bezirksliga

Mit dem Sieg in Helmbrechts hält der SV 05 Froschbachtal alle Trümpfe in der Fußball-Kreisliga Nord in der Hand. Damit könnten die Frösche am Saisonende auch eine Doppelparty feiern.

BAD STEBEN. Der TuS Schauenstein wird am Dienstagabend der größte Fan des Nachbarn VfB Helmbrechts gewesen sein. Denn die Rothosen hatten die Chancen, mit einem Sieg das Meisterschaftsrennen in der Fußball-Kreisliga Nord noch mal so richtig spannend zu machen. Doch weit gefehlt: Der Tabellenführer SV 05 Froschbachtal nutzte das Nachholspiel beim Tabellendritten für eine Machtdemonstration. Der 4:0-Sieg war mehr als nur ein Erfolg, er war auch ein Zeichen an die Konkurrenz – ganz im Sinne von: Uns stoppt diese Saison keiner mehr.

Auch Daniel Horn, der Trainer der Frösche, spricht von einem „Ausrufezeichen“: „Ich hatte nicht viel zu bemängeln“, sagt der Coach des souveränen Spitzenreiters, der dem Verfolger aus Schauenstein auch auf dem Papier in allen Belangen überlegen ist: Froschbachtal hat nicht nur drei Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten (und das Hinspiel gewonnen), sondern auch die meisten Tore in der Liga erzielt und die wenigsten Gegentreffer kassiert. Nur auswärts hat Schauenstein mehr Zähler eingefahren – allerdings auch nur, weil Froschbachtal noch ein Spiel weniger in der Fremde absolviert hat.

Die Überlegenheit des Fusionsvereins der Vereine ATS Bobengrün, ATSV Thierbach/ Marxgrün und TSV Bad Steben lässt sich auch aus dem Nachholer am Dienstag herauslesen: Helmbrechts hatte in den zehn vorherigen Heimspielen nur fünf Gegentore kassiert, gegen Froschbachtal beinahe genauso viele. Denn die Gäste hätte den Sieg sogar noch höher ausfallen lassen können, wie auch Trainer Horn sagt: „Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann unsere Chancenverwertung.“ Vor allem im ersten Abschnitt habe sein Team zu viele Chancen liegengelassen.

VfB Helmbrechts – SV 05 Froschbachtal 0:4 / Foto: sv05froschbachtal.de

Dabei gehört zur Einordnung des Sieges auch hinzu, dass bei Helmbrechts einige Leistungsträger gefehlt hatten. „Bei uns hat aber auch der ein oder andere gefehlt“, sagt Horn. Allerdings scheinen die Frösche in dieser Saison auch in der Breite so gefestigt, dass sie wohl kaum noch auf dem Weg in die Bezirksliga zu stoppen sein dürften. „Die Mannschaft darf natürlich träumen. Wir wollen uns das Ding nicht mehr nehmen lassen“, sagt der Frösche-Coach. Das dürfte nur noch dann möglich sein, wenn die Frankenwäldler überraschend stolpern – und das 3:0 aus dem Hinspiel im direkten Vergleich mit Schauenstein hergeben. Das scheint angesichts der Leistungsstärke eher unwahrscheinlich, zumal das Restprogramm für die Froschbachtaler spricht: Nur die starken Martinsreuther haben auf dem Papier noch das Potenzial, den Favoriten ins Wanken zu bringen – und zwar am letzten Spieltag, wenn womöglich alles schon entschieden ist.

Oder gibt es doch noch eine Riesen-Überraschung? Am Samstag, 15 Uhr, treffen die Frösche auf „Angstgegner“ Tauperlitz, der dem Team bisher die einzige Saisonniederlage zugefügt hat. „Da haben wir was gutzumachen“, sagt Horn, der aber Zuversicht ausstrahlt, weil in seinem Team auch die Mischung stimmt. „Die zwei, drei Erfahrenen übernehmen Verantwortung“, berichtet er,. Er betont allerdings, nun von Spiel zu Spiel zu denken und nicht auf die Konkurrenz zu schauen. Sein Ansatz sei dabei: Immer voll auf Sieg spielen. Auch in Helmbrechts habe man selbst nach der 3:0-Führung nach einer knappen Stunde weiter offensiv gespielt.

Bei aller Zurückhaltung scheint wohl klar, dass es für die Frösche nach dem einjährigen Ausflug in die Bezirksliga in der Saison 2010/11 höchstwahrscheinlich wieder hochgeht. Horn bestätigt, dass die Mannschaft in der neuen Saison zusammenbleibt. „Wir wollen uns dann noch punktuell verstärken“, sagt er, betont aber auch: „Wir machen keine Experimente, sondern holen zwei, drei charakterlich einwandfreie Typen, die zur Mannschaft passen.“ Dazu kommt noch Verstärkung aus der A-Jugend, die in der Kreisliga ebenfalls die Tabelle anführt.

Die jungen Spieler könnten womöglich auch noch in der neuen Saison in der Kreisliga spielen. Denn auch die zweite Mannschaft spielt in der Kreisklasse um den Aufstieg mit. Horn: „Wenn es klappt, wollen wir das Aufstiegsrecht wahrnehmen.“ Doch dafür muss auch die Erste aufsteigen, wogegen spätestens seit Dienstag nichts mehr spricht.

Quelle: Frankenpost Nr. 91, 20. April 2023, Text: Marcus Schädlich, Fotos: sv05froschbachtal.de